Der Grenzraum Seewinkel-Hanság ist ein einzigartiger Naturraum, geprägt von unterschiedlichen wasserwirtschaftlichen Interessen aus Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz, Siedlungsgebieten und Wasserversorgung.

Die GRUPPE WASSER erarbeitete im Auftrag des Amtes der Burgenländischen Landesregierung und der Direktion für Wasserwesen in Györ eine wasserwirtschaftliche Machbarkeitsstudie für eine Wasserbewirtschaftung im Grenzraum Seewinkel / Hanság.

Machbarkeitsstudie für eine Wasserbewirtschaftung im Grenzraum Seewinkel – Hanság (2021)

Aufgabe des Projektes war es, ein technisches Konzept zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Seewinkels / Hanság unter Berücksichtigung aller vorhandenen Interessen zu entwickeln.

Machbarkeitsstudie für eine Wasserbewirtschaftung im Grenzraum Seewinkel – Hanság (2021)
Machbarkeitsstudie für eine Wasserbewirtschaftung im Grenzraum Seewinkel – Hanság (2021)

Vorrangig wurden Möglichkeiten für den Rückhalt des in der Region natürlich vorkommenden Wassers behandelt. Zum Ausgleich der fehlenden Niederschläge kann – wenn erforderlich – Oberflächenwasser aus der Mosoni-Duna bei einem Übergabebauwerk im Bereich Andau von Ungarn übernommen und dieses zu einem Hochpunkt nach Norden transportiert werden. Von dort aus kann das Wasser über den gesamten Seewinkel über Kanäle, Abgabebauwerke und Versickerungsbauwerke verteilt werden. Die möglichen Maßnahmen beinhalten sowohl die direkte Abgabe von Wasser an die Landwirtschaft, wodurch diese nicht mehr auf die Entnahme aus dem Grundwasser angewiesen ist als auch die gezielte Anreicherung des Grundwassers, um beispielsweise höhere Grundwasserstände zur Rettung der Salzlacken zu bewirken. Das geplante Verteilsystem bietet auch die Möglichkeiten der Wasserzuführung zum Neusiedler See, um Wassertiefststände, wie sie in den letzten Jahren auftraten, zu vermeiden.

Der ungarische Teil des Projektgebiets wird vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt und ist von einem dichten Netz an Entwässerungskanälen durchzogen. Diese dienen derzeit vorwiegend dazu, überschüssiges Wasser über das Kanalsystem und den Hanságkanal abzuleiten. Im Projekt wurden Maßnahmen entwickelt, um den Wasserrückhalt im Hanságkanal zu verbessern, etwa über eine Adaptierung der Betriebsordnung der vorhandenen Wehranlage Mosonszentjános und über die Errichtung eines neuen Wehrs im Hanságkanal.

Projektdaten

Auftraggeber: Amt der Burgenländischen Landesregierung
Bearbeitungszeitraum: 2019 – 2021

Projektleitung

Betreuender Ziviltechniker

Dipl.-Ing. Alexander Mechtler

Projektleitung

Dipl.-Ing.in Christine Wögerer

Projektmitarbeiter:innen

Julian Ableidinger, BSc

Dipl.-Ing. Peter Harland

Dipl.-Ing. Markus Prantl

Dipl.-Ing.in Christine Voggenberger

Partner

aqua alta
Ingenieurbüro für Kulturtechnik & Wasserwirtschaft e.U.
Dipl.-Ing. Gabriel Bodi
Mitarbeiter: Andor Ribár BSc.

Univ.Prof. Dr. Alfred Paul Blaschke
Gutachter für Wasserwirtschaft