Im Zuge der Regulierung der Donau erfolgte eine Abtrennung des Altarmsystems der Lobau von der Donau, die eine starke Verlandung der Gewässer zur Folge hatte.
Die Stadt Wien (Magistratsabteilung 45 – Wiener Gewässer) betreibt seit 1986 Projekte bzw. wasserwirtschaftliche Versuche und Dotationen der Altarme in der Oberen und Unteren Lobau mit dem Ziel, die vorhandenen Defizite im Wasserhaushalt des Grundwassers und der Altarme auszugleichen.
Dabei wird Wasser aus der Alten oder der Neuen Donau in das Altarmsystem der Oberen Lobau eingeleitet. Die Dotation ist durch eine Betriebsordnung mit definierten Grenzwasserständen in Grund- und Oberflächengewässern, limnologischen und hygienischen Abbruchkriterien gesteuert. Zur Kontrolle und Dokumentation der Aus¬wirkungen der Dotation sind entsprechende Beweissicherungsprogramme vorgesehen. Die GRUPPE WASSER führt seit Beginn die hydrogeologischen und wasserwirtschaftlichen Untersuchungen für die Projekterstellungen sowie die hydrologische Beweissicherung und deren Auswertungen durch.
Aufgrund der langjährigen Beweissicherung und der Erkenntnisse aus verschiedenen Detailprojekten konnte der Dotationsbetrieb deutlich verbessert werden. In den letzten Jahren ist es gelungen, die Altarme der gesamten Oberen Lobau durch die Dotation zu erreichen und die Wasserstände in den Altarmen bis zum Groß-Enzersdorfer Arm und dem Donau-Oder-Kanal deutlich anzuheben.
Im Zuge der Absicherung der Altlast 22.58 Tanklager Lobau wurde die Dotation des Hausgrabens in der Oberen Lobau 2008 in Betrieb genommen. Die Dotation Hausgraben ist erforderlich um die hydrologischen und wasserwirtschaftlichen Defizite, die durch die Dichtwanderrichtung und den Sperrbrunnenbetrieb zur Sicherung der Altlast Lager Lobau (2258) entstehen, zu kompensieren. Die erforderliche Wassermenge wird über die Dotation der Altarme der Oberen Lobau bereitgestellt. Die Unterlagen der Beweissicherung der Dotation Hausgraben werden durch die GRUPPE WASSER ausgewertet und die Auswirkungen der Dotation dokumentiert.
Von 2010 – 2015 wurde mit einem Wasserwirtschaftlichen Versuch die Dotation der Oberen Lobau auf das Altarmsystem der Unteren Lobau ausgedehnt. Gleichzeitig wurden im Rahmen der Studie „Gewässervernetzung (Neue) Donau – Untere Lobau (Nationalpark Donau-Auen)“ Dotationsvarianten der Unteren Lobau aus der Donau und der Unteren Stauhaltung der Neuen Donau mit unterschiedlichen Mengen und deren Auswirkungen in einem interdisziplinären Team untersucht. Die GRUPPE WASSER führte umfangreiche Messungen und Auswertungen zur Dokumentation der hydrologischen Verhältnisse durch und bearbeitete den Fachbericht Grundwasser mit der Darstellung und Bewertung der quantitativen Verhältnisse für verschiedene Szenarien.